Update 18.04.10

 
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März 2008

Satte drei Jahre sind seit meinem letzten schmerzlichen Versuch Nichtraucher zu werden vergangen. Damals konnte ich vier Monate die Finger von der Zigarette lassen und es erwies sich schon damals „Einmal Raucher, immer Raucher“ und während eines Angelurlaubes scheiterte mein Vorhaben kläglich.Doch ungeachtet dessen startete ich nun einen neuen Versuch und bin nun schon seit 9 Tagen sozusagen „clean“. Es ist schon erstaunlich, was schon ein paar Tage ohne Rauch für positive Erlebnisse in Puncto Befindlichkeit wecken.
Diesmal will ich es besser machen und ich habe mir vorgenommen, jegliches Bedürfnis nach einer Zigarette mit einer sportlichen Aktivität zu verbinden, schon aus dem Gedanke heraus, der zwangsweigerlichen Gewichtszunahme entgegenzuwirken.
 
Abgesehen von zeitweisem gereizten Befinden und dem ständigen Gefühl „kalt“ zu haben, stelle ich schon nach zwei Tagen fest, dass ein angenehmes Wohlbefinden in mich einkehrt. Ich fühle mich um Vielfaches wacher, habe mehr Lust mich zu bewegen und erstaunlich mehr Puste und Ausdauer. Dies kommt meinem Vorhaben nach mehr Bewegung zugute und ich mache jeden Tag 10 Kilometer    Nordic-Walking durch unsere angrenzenden Rebberge. Entgegen zu meinen Tagen als aktiver Raucher schaffe ich dies nun ohne Husten- und Keuchanfälle zu bekommen.
 
Man könnte sich nun fragen, was mich dieses mal so sicher macht, es zu schaffen, zumal ich schon vor drei Jahren an dem Versuch gescheitert bin. Gut, zum einen verspreche ich mir mehr Erfolg, da meine Lebenspartnerin ebenso den Glimmstängel den Rücken kehrt und zum anderen hatte ich erstmals das starke Gefühl, dass mich das Rauchen eher einschränkt, als dass ich es als Freiheit empfinde. Oft war es so, dass mich in Besprechungen, oder anderen Veranstaltungen nach einer gewissen Zeit das Bedürfnis nach einer Zigarette derart besetzt hatte, dass ich kaum noch an etwas anderes denken konnte. War dann die ersehnte Pause da, so suchte ich schnellstmöglich den schnellst zugänglichen Rauchplatz aus, um unter Leidensgenossen meiner Sucht gerecht zu werden. Was ich in diesem Moment jedoch, bedingt durch die Sucht, oft nicht machen konnte, hatte ich zurückliegend toleriert, aber damit soll nun Schluss sein.
 
Ein weiterer Aspekt ist finanzieller Art. Zusammen haben meine Lebenspartnerin und ich täglich ca. 60 Zigaretten geraucht. Vor Jahren haben wir dafür die Hälfte bezahlt, aber mittlerweile legten wir dafür täglich 15;- € auf die Ladentheke. Dies addiert sich im Monat auf eine Summe von 450,-€ oder jährlich 5400,-€. Man überlege sich, was man für dieses Geld alles bekommen kann.
Als Raucher ist dies nicht unbedingt ein schlagkräftiges Argument, und man schiebt den hohen Preis des Einkaufs eher auf die gestiegenen Nahrungsmittelkosten, als auf die Tatsache, dass unten im Einkaufswagen eben wieder mehrere Schachteln Zigaretten liegen.
Es ist unglaublich, wie sich Raucher selbst anlügen, um für sich das Rauchen und die Sucht zu rechtfertigen und ich merke, dass ich noch lange nicht über diesen Berg hinweg bin, um das Rauchen als Teufelswerk zu sehen. Ich bin weiterhin der Ansicht, dass mich in meinem Leben nichts so sehr entspannt hat, wie eine Zigarette.
 
Und da wäre noch die Zeit, als noch einen weiteren Gewinn des Nichtrauchens. Wenn ich jeder gerauchten Zigarette sechs Minuten gewidmet habe, so habe ich nun jeden Tag 4 Stunden mehr Zeit zur Verfügung. Ihr werdet es nicht glauben, aber diese Zeit ist für mich spürbar geworden und der Tag erscheint mir länger, zumal ich jene Zeit, welche ich mit rauchen verbracht habe auch sinnvoller nütze.
 
Das wichtigste Argument jedoch, es nicht mehr zu tun, ist mein Wunsch, so lange wie Möglich Freude an meinen Kindern zu haben.

 

September 2007

Meine Ferien sind zu Ende und ich reihe mich wieder zwischen das arbeitende Volk. In diesem Jahr hatte ich ungewöhnlicherweise nicht das Gefühl, besonders urlaubsreif zu sein, doch zum Zwecke unser anstehenden Renovierung des Hauses kam dieser dann doch gelegen.
In den letzten Monaten hat sich im persönlichen, wie auch im beruflichen Bereich wieder vieles bewegt, was sich aber ausnahmslos und durchweg als Positiv festhalten lässt.
 
Während meine Partnerin eine Zusatzausbildung zur Ausbildnerin und Mentorin zur Schulung von   “Erste-Hilfe” Kursen absolviert, habe ich die Leitung zweier weiteren Wohngruppen übernehmen dürfen und leite nun ein Wohnhaus mit vier Wohngruppen und zwei Grossteams von insgesamt 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese kontinuierliche Berufsentwicklung und insbesondere die Aufgabe der Leitungsfunktion macht mir enormen Spass und bietet mir eine spezielle Herausforderung, welche mir grossen Spass bereitet.
 
Unsere diesjährigen Kurz-Ferien hingegen verliefen dafür nicht ganz optimal. Da wundere ich mich, warum der von uns ausgesuchte, sehr idyllische und malerische Campingplatz so leer ist, und als es auf den 14. August (Feiertag in Frankreich) zugeht, versammeln sich etwa 60 russische Landsleute in 15 Autos mit deutschem Kennzeichen und jedes Fahrzeug entpuppt sich als fahrbare Musikbox, welche lautstarke und völlig übersteuertes Russengeheule von sich gibt.
 
So wurde die Nacht zum Tag und die Kreml-Camper feierten lautstark bis in den Morgen. Rücksicht auf Andere schien ein absolutes Fremdwort und jegliche Versuche von Schlichtern endeten in massiven Drohgebärden der feiernden Russen. Selbst die Campingplatzleitung konnte nichts wie ihr Geld eintreiben und war gerade mal froh, das Geld überhaupt zu bekommen.
Gut, ich bin wirklich kein engstirniger Camper, der inmitten von Gartenzwergen nur nach Ruhe aus ist. Nicht umsonst suchen wir uns Campingplätze ohne streng verordneter Mittagsruhe aus, aber dies übertraf meine Vorstellungen bei weitem.
 

 

Juni 2007

Huch!!...schon wieder ist ein halbes Jahr wie im Flug vergangen.

Seit Jahren ist es in unserem Haushalt Sitte, dass alljährlich in einem sorgfältigen Selektionsverfahren eine Spinne ausgesucht wird, die zum Zwecke der Ungeziefervernichtung bleiben darf und den Titel "Thekla" vom Vorgänger erbt.
Eine Art "Gentlemen´s Agreement . Wir entfernen ihre stillgelegten Netze und erhalten damit ihre "Tarnung" aufrecht, noch dazu werfen wir sie nicht auf direktem Wege wieder zum Fenster raus, während sie dafür Fliegen, Stechmücken und sonstiges Gesocks innerhalb dieser Mauern minimierst - Insektenvernichtung auf Basis natürlicher Auslese, sozusagen!
Der diesjährige amtierende Inhaber dieses Titels und dieser "Vertrauensstellung" war offenbar keine gute Wahl.
Mit anderen Worten: sie ist stinkfaul. Sie krabbelt den ganzen Tag von einer Küchenecke in die andere, als wäre sie auf Dope, Netze baut sie im Grunde keine, allerhöchstens spinnt sie Fäden von da nach dort um sich daran entlang zu hangeln, eine besondere Art der Fortbewegungshilfe - tja und das war’s.
Sie steckt sich sonst den lieben, langen Tag lang seine dürren Beinchen in die Kimme, während mich hier die Fliegen auffressen.
Werf ich Sie raus, oder was?

 

Januar 2007

Nun ist mittlerweile ein Monat vergangen, dass unsere Oma, bzw. meine Schwiegermutter den Kreis der Grossfamilie für immer verlassen hat. Die Trauer ist erträglicher geworden und es geht langsam, aber bedacht wieder aufwärts. Wir können wieder zuversichtlicher nach vorne schauen und ich geniesse die Tatsache, dass auch meine Partnerin etwas besser mit ihrer Trauer umgehen kann, wie die Wochen zuvor.

Plötzlich ist soviel Zeit und Raum. Wir müssen wieder lernen die Zeit miteinander zu gestalten, doch konzentrieren sich unsere Bemühungen vorrangig noch um uns selbst. Viele Jahre haben wir gemeinsam am Strick gezogen und haben uns in unseren alltäglichen Aufgaben ganz toll ergänzt.

Doch nun, da ein erheblicher Teil unseres Tagesprogramms weggefallen ist, bemerke ich, wie fremd wir uns doch auch geworden sind. Plötzlich beschäftigen uns wieder andere Lebensinhalte, es gibt wieder Neues zu entdecken, wieder Über Neues zu reden. Wir sind gefordert, müssen uns losgelöst von einer gemeinsamen Aufgabe wieder eigenständig entwickeln und trotzdem wieder auf uns zu bewegen. Es kostet enorm viel Kraft sich aus dieser Lethargie zu manövrieren, aber vor allem viel Geduld.

Das alte Jahr ist vergangen und ein weiterer Jahresring hat sich deutlich über meinen Hüften festgesetzt. Ich befinde mich die Tage etwas in einem Tief und irgendwie habe ich das Gefühl, dass mir die Arbeit mehr den je als Verdrängungsmaschinerie behilflich ist. Ich muss mich in meiner Geduld üben und ich merke, dass eben bestimmte Dinge seine Zeit brauchen. Meine Partnerin ist viele Jahre still gestanden, während ich mich zumindest beruflich zu meiner besten Zufriedenheit weiterentwickeln konnte.

Ich bin nachdenklicher geworden, habe viele Gedanken und Sehnsüchte, bringe diese plötzlich nicht mehr zu Papier. Viele Dinge beschäftigen mich und existentielle Fragen dringen in mein Leben. Doch wird mir auch bewusst, dass diese Gedanken zu weit reichen und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

Dieses Wochenende war ich mit meiner Tochter beim Schlittschuhlaufen und im Thermalbad. Ich genoss die Zeit und um so glücklicher machte mich das Feedback meiner Tochter als sie heute Abend zu mir sagte “Papa, das war wieder ein tolles Wochenende. Ich bin froh solch einen Papa zu haben”

 

September 2006

Altweibersommer. Noch einmal bringt der ausklingende Sommer seine ganze Kraft auf und sorgt nach der langen Regenphase für sommerliche Temperaturen, bevor sich die Sonne noch weiter von der Erde distanziert. Die Schwalben sind längst schon über alle Berge und die Geschäfte stellen sich wie jedes Jahr, schon Monate zu früh auf Weihnachten ein.

Während ich innerlich weiterhin von einer gewissen Ruhe zehre, begegnen mir wieder Menschen, die sich besorgt nach meinem Befinden erkunden. An diese Frage muss ich mich wohl noch gewöhnen. Da ich weder Drogen nehme, noch im Supermarkt Süssigkeiten klaue oder bei Vollmond den Hühnern die Köpfe abbeisse, denke ich mir es geht mir wie immer, nämlich gut!
Doch zugegeben, waren ein Teil der Menschen zumindest für ein paar Tage zurecht besorgt, denn nach einem Zahnarztbesuch zeigte sich bei mir eine Latex-Allergie (durch die Handschuhe), welche mein ganzes Gesicht über Nacht einem Streusel- Kuchen gleichen lies.
 
Seit einer Woche sind die Schulferien zu Ende und für unsere Kinder beginnt nun wieder der Ernst des Lebens. Meine Tochter hatte heute Ihre Einschulung und trug stolz ihre Schultüte zur ersten Unterrichtsstunde. Während unser Ältester seine ersten Bewerbungen für den Sommer 2007 vorbereitet und beim Thema Schule nur noch die Augen verdreht, freut sich unsere Tochter ganz besonders über diesen neuen Lebensabschnitt und ich mich über die Tatsache, dass die Klasse nur 21 Schüler hat, die Lehrererin einen guten Eindruck hinterlassen hat und dass zumindest ein paar Kinder aus dem KiGa in die gleiche Klasse gehen.

Noch letzte Woche erfüllte Trauer unser Haus, nachdem über Nacht ein Marder unsere beiden Mehrschweinchen aus dem Garten entführt hat. Dank einer aufmerksamen Nachbarin, konnten wir eines der kleinen Tierchen wieder aufspüren, welches sich schwer verletzt dem Beutezug der Räuber entreissen konnte. Ich brachte das verletzte Tierchen zum Tierarzt, welcher ihm eine derartige Spritze verpasste, dass die Injektion den Nacken aufblähen lies, wie eine kleiner Luftballon. Mit viel Geduld und Zeit päppelten wir das Meerschweinchen mit Karottenbrei wieder auf und ausser der rasierten Stelle um die Bisswunden ist der Kleine wieder mobil wie früher. Rühren fand ich die Suchaktion meiner Tochter, welche die ganze Baum- Allee mit Vermisstenanzeigen pflasterte und per Posteinwurf die Nachbarn zur Suche aufforderte.

Beruflich kann ich mich in keinster Weise beklagen. Mir macht meine Arbeit weiterhin grossen Spass und analog meiner wachsenden Berufserfahrung steigt auch der Kilometerzähler meines kleinen Zweisitzers. Ich bin in den letzten 5 Jahren 125.000 km zur Arbeit gefahren. Dies entspricht einer dreifachen Erdumrundung, doch leider habe ich mit meinem Wägelchen meine Heimat nie wirklich verlassen. Da kommt die Kürzung der Pendlerpauschale wie gerufen und ich fürchte mich schon jetzt vor der nächsten Einkommensteuererklärung, welche mein nahendes 13. Monatsgehalt ziemlich schmälern wird. Nur gut, dass ich als Grenzgänger gezwungen bin, mich teilweise privat zu versichern, denn nach der angedrohten Gesundheitsreform, werde ich auch hier nochmals mächtig zur Kasse gebeten.

Privat ist es mir gelungen, dass meine Partnerin etwas mehr freie Zeit für sich geniessen konnte. Es bedarf schon einer engen und gut durchdachten Planung, um den privaten Dingen noch gerecht zu werden. So zehren wir von unserem Lebenstraum, tauschen unser Haus gegen ein geräumiges Wohnmobil und geniessen jene Freiheit, die uns die letzten Jahre etwas verwehrt blieb.

Einschulung

 

Juli 2006

Schon seit Wochen brennt die Sonne auf Europa nieder und die anfängliche Euphorie über den lang ersehnten, endlich eingetroffenen Sommer schwappt über in Sehnsucht nach etwas Abkühlung. Unser kleiner Bach vor dem Haus hat sich in die Kuhlen des Bachbeetes zurückgezogen und die einjährigen Forellen und Gründlinge kämpfen in den kleinen, erwärmten Tümpel ums Überleben. Die Blätter der Laubbäume fallen durch das fehlende Nass schon fast herbstlich von den Bäumen und die Stadtarbeiter haben ihre liebe Mühe, die Pflanzen in den Einkaufspassagen und den zahlreichen bepflanzten Verkehrsinseln am Leben zu erhalten.

Neben “Wir sind Papst” mussten wir in diesem Jahr leider auf den Titel “Wir sind Weltmeister” verzichten. Im Grunde habe ich keinerlei Interesse am Fussball, aber die Stimmung im Lande anlässlich der Weltmeisterschaft hat mich doch schon ein wenig mitgerissen. Leider war es nicht möglich, mein Dienstplan auch noch nach der WM auszurichten und aus diesem Grund habe ich mehrere Spiele verpasst, aber dennoch verspürte ich dieses Jahr erstmalig ein wenig Begeisterung für diesen Ballsport, die sich aber nach der WM auch gleichsam sofort wieder legte. Aber sind wir mal ehrlich. Ist Fussball nicht ein unvorbildlicher oder gar unsportlicher Sport geworden. Hier werden Notbremsen gezogen und Schwalben inszeniert um sich persönliche Vorteile für die Mannschaft zu verschaffen und rollt ein Ball mal über die Auslinie, so melden sich konsequent beide Parteien per Handzeichen zum Einwurf oder Eckstoss und prüfen die Aufmerksamkeit der Spielrichter. Selten wird die Entscheidung des Schiri zu einem offensichtliches Foul einfach hingenommen, sondern gibt zugleich Anlass zur Diskussion. Offensichtlich ist eine ehrliche Spielweise ohne besonderes Zutun eines Schiedsrichters beim Fussball nicht mehr möglich.

Dieses Jahr gehe ich mit meinen Kindern, und wenn die Ferienunterbringung von der Grossmutter gesichert ist, auch mit meiner Partnerin, in die Lüneburger Heide. Ein Campingplatz im Allertal, welcher auch schon die Jahre zuvor schon oft unser Ruheplatz war. Ein recht einsamer Campingplatz umreit von prächtigen Kiefern, in der Nähe des Aller-Flusses, in welchem ich dieses Jahr mein Anglerglück herausfordern werde. Wenn es dann noch ein wenig regnet, lädt uns der umgebene Wald zum Steinpilz suchen ein.

Nach 35.000 Zugriffen auf meine Homepage habe ich mich entschlossen, die neuste Version von “NetObjects Fusion” zu kaufen und meinen Seiten ein neues Layout zu gönnen. Ein wenig nüchterner sollte die Gestaltung ausfallen, und um so mehr habe ich mir vorgenommen, dem Inhalt mehr Wichtigkeit zu verleihen. Über die Gliederung bin ich mir noch etwas unsicher und hoffe noch ein wenig auf Rückmeldungen meiner Besucher.

 

Februar 2006

Frühlingsanfang, doch die milden Temperaturen lassen leider noch auf sich warten. Ich bin die Kälte leid und ich sehne mich nach nach dem Frühlingserwachen, nach den ersten Knospen, dem jungen Grün auf den Wiesen und der aufblühenden Schönheit der Natur. Ich bin kein Wintermensch doch die ersten wärmenden Sonnenstrahlen werden meinen müden Körper auftanken, mich mit neuen Kräften beflügeln.

Ich blicke auf zwei turbulente Monate zurück. Die fünfte Jahreszeit ist endgültig beendet und ich bin gar nicht unglücklich darüber. Ich habe meinen Gefallen am Fasnachtstreiben gänzlich verloren, obwohl ich in meinen jüngeren Jahren selbst aktiv und mit Begeisterung einer Fasnachts-Clique zugehörig war. Nur meiner Tochter zuliebe nahm ich an einzelnen Umzügen und an der Kinderfasnacht teil. Es widerstrebt mir, mich in einer Schar von betrunkenen Menschen zu begeben, in welcher eine Kommunikation unter 1% Promille nicht wirklich stattfinden kann. Zusätzlich zu meinen Widerständen bemerke ich aber auch, dass ich ein wenig darüber frustriert bin, dass ich an dieser künstlich organisierten Ausgelassenheit keinen Gefallen mehr finde, obwohl ich von Grunde auf ein sehr heiterer und humorvoller Mensch bin.

Im vergangenen Monat habe ich eine grosse Anhäufung von Überstunden abgebaut und konnte mich somit mehr meiner häuslichen Präsenz widmen. Ich genoss die Tage mit meiner Familie und insbesondere meine Tochter freute sich über die Zeit, die wir uns gegenseitig schenken konnten. Doch die Zeit sollte für uns nicht zu angenehm werden, denn der Gesundheitszustand meiner Schwiegermutter verschlechterte sich zusehends. Sie selbst hat schon mit ihrem Leben abgeschlossen und hatte nur noch die Bitte in der häuslichen Gemeinschaft scheiden zu dürfen. Ich bereitete meine Tochter sachte auf den absehbaren Tod ihrer Oma vor und ihr Schmerz und ihre quälenden Fragen beschäftigten mich sehr. Der Glaube an ein Himmelreich und die Hoffnung auf ein Wiedersehen im Jenseits halfen meiner Tochter jedoch sehr. In letzter Stunde wurde die Schwiegermutter, wie schon so oft, in die Uniklinik eingeliefert. Berechnungen ergaben, dass sich insgesamt 12 Liter Wasser in ihrem Körper angesammelt haben und der Druck des Wassers ihre ohnehin schon gestörten Organe weiterhin einschränken. Mit erheblichem medizinischen Aufwand konnte das eingelagerte Wasser aus dem Körper geschwemmt werden und dem Leiden wird nochmals eine neue Frist gesetzt. Der Tod ist nochmals auf absehbare Zeit verschoben worden.

Was mich in regelmässigen Abständen mit Sorge und Angst erfüllt ist die Tatsache, dass mit dem Tod meiner Schwiegermutter, bei meiner Partnerin eine 60% Tagesbeschäftigung von heute auf Morgen wegfällt. Ein riesiges und klaffendes Loch entsteht und ich glaube, dass sie es aus eigener Kraft kaum zu füllen vermag. Viel zu sehr ist die häusliche Pflege ihr Lebensinhalt geworden. Sich schonungslos zu verausgaben und die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund zu stellen ein tägliches Pflichtprogramm geworden. Wir nahmen gemeinsam eine Verantwortung war, die uns ganz klar von unserem Bekannten- und Freundeskreis ausgegrenzt hat. Wir müssen neu lernen, auch ohne gemeinsame Aufgabe ein Miteinander zu finden, unserer gemeinsamen Zeit einen neuen Inhalt geben. Gut, glücklicherweise haben wir noch unsere Kinder, jedoch müssen wir auf der Hut sein, sie in ihrer grossen Eigenständigkeit nicht plötzlich einzuschränken.

 

Dezember 2005

“Lieje fuhl am Strand römm, hür die Welle un ich spill im Sand, loss en durch die Finger rinne, denk an Lück, die ich ens kannt. Lück die mir ens wichtich woore, die ich jähn gehatt, och an die, die lästig woore, nur dat hann ich dänne leider nie jesaat.............”

Ich habe meine alten BAP- Platten ausgegraben und lausche etwas sentimental diesen Melodien. Schöne Erinnerungen und Gedanken an meine flegelhaften Jugendjahre machen sich breit und zeichnen sich in einer mächtigen Gänsehaut auf meine Haut. ”für usszeschnigge”; meine erste Platte, und genau an meinem damaligen Ohrwurm verfängt sich meine Plattenspielernadel in einem tiefen Kratzer, noch genau wie vor 20 Jahren.

Wie Blitze zucken Situationen an mir vorbei, und tauchen mich in ein Gefühlsbad, welches in seiner Art nicht zu beschreiben ist. Nichts lässt meine Erinnerungen so nahe bringen, wie diese einzigartige Musik. “Gutes” und “Schlechtes” vermischt sich zu einem Brei, welcher wie ein Kloss im Halse steckt. Die Gedanken lassen sich nicht greifen, wie Momentaufnahmen huschen sie an mir vorbei und ich bin nicht in der Lage einen Moment festzuhalten um ihn gänzlich wiederbeleben zu lassen.

“Met dä Wele vun dä Brandung falle mer die Name enn, och Jeseechter, die anscheinend noch nit janz verjesse sinn.”

Es scheint wie eine Art Midlife-crisis auf Knopfdruck. Nur für diese kurze Zeit stört die Tatsache, dass die nötige Flexibilität im Lebensalltag verloren gegangen ist. Die Leichtigkeit des Seins wurde abgelöst durch Verpflichtungen, Strukturen und Verbindlichkeiten. Die schnelllebige Zeit lässt nicht mehr den Spielraum für besinnliche und reflektierende Momente. Man denkt für Andere, man handelt für Andere, nimmt Rücksicht auf Andere ist angepasst und vergisst zu schnell die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben und das Bewusstsein um das eigene “ich”. Wie wenig gehe ich doch meinen liebsten Dingen nach und vielleicht ist das der Grund, warum ich bei diesen Liedern so sentimental werde, weil sie für Momente einen vergangenen Lebensabschnitt widerspiegeln, in welchem die Motive noch mit grossem Egoismus geprägt waren.

Doch dieses Jahr soll sich das etwas ändern und ich habe mir heute zwei Ticket für die BAP-Tour 2006 gekauft. Bin mal gespannt, wen ich mitnehmen werde (-:

BAP-Konzert Europahalle Karlsruhe

BAP

und weil es so viel Spass bereitet hat gerade noch einmal.

BAP_202

 

Juli 2005

Die Jahresmitte ist erreicht und der Sommer hat endlich Einzug gehalten. Ja, das ist meine Jahreszeit in der ich mich am wohlsten fühle. Mit den ersten Grill- Abenden und Feierlichkeiten auf unserem schmucken Balkon haben wir schon die Saison eröffnet.                                          Meine Ferien rücken in greifbare Nähe und ich freue mich auf diese Zeit, obwohl uns ein gemeinsamer Urlaub, fern von Zuhause verwehrt bleibt. Ich werde mit meinen Kindern für zwei Wochen nach Frankreich zum Angeln fahren. Camping ist angesagt. Weg vom konventionellen Leben. Ein Hauch von Ausstieg; der Natur ausgeliefert. Für Momente kann ich meinen Traum vom mittellosen Dasein leben. Vereint mit den wichtigsten Dingen und Elementen was uns diese Welt bietet. In diesen Momenten wird mir immer wieder klar, wie sehr wir es doch verlernt haben uns an denen Dingen zu freuen, welche wir in aller Selbstverständlichkeit angenommen haben und erst dann wahrnehmen, wenn sie nicht unseren Vorstellungen entsprechen.                                                                Ich freue mich auf meinen See, in aller Abgeschiedenheit, im Morgengrauen, noch still vor mir liegend. Wenn einzelne Entenpaare aus dem Nebel auftauchen und sich neugierig meinem Angelplatz nähern. So sitze ich dann entspannt am Ufer des Sees und beobachte den tanzenden Schwimmer meiner Angel. Manch einer glaubt, dass Angeln sehr langweilig ist, für mich ist aber das Angeln aber die beste Methode, um mich zu entspannen.

IchAnke

 

Januar 2005

Ein weiteres Jahr mit vielen positiven und auch negativen Ereignissen ist vergangen. In diesem Jahr feierte ich meinen 35. Geburtstag und in egoistischer Art und Weise versuche ich diese Tatsache mit dem Gedanken zu überblenden, dass viele gleichaltrige Menschen in meinem Bekanntenkreis für mich, zumindest körperlich betrachtet, wesentlich „älter“ erscheinen. Nein, ich fühle mich keineswegs so alt wie ich bin, oder wie Andere im gleichen Alter aussehen. Zugegeben, die körperliche Fitness zeigt derzeit schon etwas Defizite auf, welche aber eher meiner mangelnden sportlichen Aktivitäten zuzuschreiben sind.

Geistig, psychisch, sowie emotional fühle ich mich auf dem Höhepunkt meines Lebens, doch lebe ich weiterhin im „Hier“ und „Jetzt“. Ich sorge mich nicht um ein gut bemitteltes Rentendasein. Nein, dazu hat mich mein Umfeld zu sehr enttäuscht. Viele liebe Bekannte hat in den besten Jahren der Tod hingerafft, ohne dass sie jemals ihren verdienten Ruhestand erreicht haben. Auch mein Vater stand mit Beginn des Rentenalters durch einen schweren Herzinfarkt an der Schwelle des Jenseits. Kohle scheffeln, Riesterrente, Altersabsicherung… Nein, das sind nicht meine erstrebenswerten Lebensinhalte, welche mir im Alter die Illusion eines erfüllten Lebens vermitteln soll. Die wichtigsten Dinge in meinem Leben sind, wie in vielen häuslichen Gemeinschaften, meine Familie und mein Beruf. Zuhause, erfülle ich nicht eine alt dahergeholte väterliche Pflicht, sondern meine Kinder sind für mich von zentraler Bedeutung. Sie sind für mich das grösste Geschenk meines Lebens, und spenden mir die nötige Kraft für den Alltag und lassen mein eigenes Leben als ganz besonders lebenswert erscheinen.

Privat stand das Ende des vergangenen Jahres im Sinne des Verzichtes. Meine Schwiegermutter ist nach einem Sturz noch pflegebedürftiger als zuvor geworden. Nach 10 Jahren im Rollstuhl ist sie durch einen Sturz bettlägerig geworden. Tiefe und grossflächige Ulkusse an beiden Unterschenkeln machen eine tägliche Wundversorgung zwingend notwendig und rauben zusätzliche Zeit. Meine Partnerin hat sich der häuslichen Pflege angenommen und verbringt einen Grossteil des Tages (und Teils auch nachts) mit der Versorgung ihrer Mutter, während ich mich nach meinen möglichen beruflichen Möglichkeiten den Kindern widme. Zeiten, in denen wir gemeinsam mit unseren Kindern in Ferien fahren oder gemeinsam etwas unternehmen konnten, haben sich schlagartig in Luft aufgelöst. Eine Fortführung des Teilzeitberufes meiner Partnerin als Altenpflegerin erscheint unter den derzeitigen Umständen als wenig vorstellbar.

Im Gegensatz hierzu, entwickelt sich meine berufliche Karriere sehr positiv und erfreulich. Ab Mitte des Jahres übernehme ich die Teamleitung zweier Wohngruppen des“ Betreuten Wohnen“ im Bürgerspital Basel. Die zusätzliche Verantwortung und die Führung eines grösseren Teams entlockt in mir eine besondere Herausforderung. Zu Beginn des neuen Jahres mache ich einen Nachdiplomkurs und nehme an einer Führungsschulung teil. Dies fordert mich zusätzlich heraus und regt meine geistigen Fähigkeiten an.

Ein Jahr voller Reformen und Änderungen im Gesundheitswesen trifft leider wieder die Ärmsten unserer Gesellschaft. Ich persönlich habe keinen Grund zu klagen, denn gerade an Weihnachten ist mir wiederum klar geworden, dass bei diesen reichlich gedeckten Festtagstischen von einer Not noch lange nicht zu sprechen ist. Vorbei sind eben nun die fetten Jahre, in denen unsere Gesellschaft über ihre Verhältnisse leben kann.

Der Abschluss des Jahres wurde überschattet von dem fürchterlichen Seebeben in Südasien. Besonders ergreifend waren für mich die Bilder der vielen Kinder, welche innerhalb von Sekunden ihre Eltern verloren haben, oder noch in der Ungewissheit sind, über deren Verbleib. Trotz aller privaten Mühen und Einschränkungen wird mir immer wieder klar, wie gut es uns doch geht.

 

Oktober 2004

Seit nunmehr drei Jahren sind meine Seiten nun online. Im Laufe dieser Zeit hat sich mein individueller Style durchgesetzt, neue Inhalte sind hinzugekommen und ca. 9.000 Besucher haben bisher den Weg hierher gefunden. Mal mehr mal weniger intensiv habe ich die Inhalte meiner Seiten aufbereitet. Nicht dass mir die Ideen für die Inhalte fehlen, sondern eher die Zeit, sowie Lust- Unlust Konflikte tragen dazu bei, dass die Seiten unterschiedlich schnell wachsen.

Mein Leben ist alltäglich geworden. Wenig Spektakuläres hat sich ergeben. Meine Partnerin und ich geben sich beruflich die Klinke in die Hand und die Zeit Zuhause geniessen wir mit unseren Kindern. Dies verlangt enorme Ausdauer, aber die Liebe, die Gesundheit und die Lebensfreude unserer Liebsten geben uns die tägliche Kraft und lassen uns Zufriedenheit verspüren.

Der Herbst hält Einzug ins Land. Nach einem, im Vergleich zum Vorjahr, sehr mässigen Sommer, erwartet mich speziell eine weniger erfreuliche Jahreszeit. Viel zu sehr liebe ich die langen Sommertage, die erquickenden Sommerstrahlen, frühmorgendliches Vogelgezwitscher, die geselligen lauen Nächte auf unserem kleinen Balkon, sowie die entspannende Gartenarbeit. Vieles liegt jetzt brach. Neue Inhalte müssen nun die Tage füllen. Dies ist auch die Zeit, in der an meinen Seiten wieder verstärkt gearbeitet wird.

 

November 2001

Der langersehnte Wunsch ist nun doch realisiert. Nach längerer Zeit der Vorplanungen, Gestaltung, öfteren Verwerfungen und Neugestaltung, stelle ich nun meine eigenen Seiten ins Netz. 

Nachdem die Struktur und das Layout festgelegt sind, stellt man sich die Frage, und ich denke so geht es vielen Homepagebastler, welche Inhalte ich nun meinem künftigen Publikum zur Schau stelle. Nicht dass ich Besonderes zu bieten habe und diese Seiten mit überragenden Profilierungsgeschichten füllen möchte, aber dennoch ist es mir ein Anliegen, dass was ich tue und noch tun möchte bei manchen Personen das Interesse weckt und nicht zuletzt, weil ich schon ein wenig stolz darauf bin, die Gestaltung der Seiten in autodidaktischer Weise in Form gebracht zu haben. Ausser der Präsentation meines nicht allzu bekannten Berufes als Arbeitsagoge, möchte ich meine Familie in Bild und Schrift etwas charakterisieren. Auch meine wenigen, aber dennoch nicht alltäglichen Hobbys sollen dargestellt werden.

Weiterhin möchte ich als deutsch- schweizerischer Grenzgänger wichtige Informationsquellen für Interessierte aufzeigen und die Arbeit in der Schweiz, insbesondere meine Tätigkeit im Bürgerspital Basel nicht vorenthalten. 

“Wenn ich was erlebe, will ich es erzählen. Wenn ich nichts erlebe, will ich es auch erzählen. Wenn ich Kummer habe, dann will ich möglichst viele andere damit belasten. Wenn ich Schmerzen habe, ist viel Aufmerksamkeit die beste Medizin. Wenn ich fröhlich bin, dulde ich keinen Griesgram in meiner Nähe. Wenn ich ein Problem habe, dann beteilige ich möglichst viele Menschen an der Suche nach einer Lösung. Das ist wie bei einer Großfahndung: Je mehr Spürhunde mitschnüffeln, desto schneller ist der Übeltäter gefasst.”

In diesem Zusammenhang wünsche ich Euch einen schönen und informativen Aufenthalt auf meiner Homepage. Euere Kritik, sei es positiv oder auch kritisch könnt Ihr mir gerne mitteilen und soll mir dazu verhelfen, dass ich meine Seiten stets ausbauen und interessanter gestalten kann.

Ein kleiner Überblick über meine persönliche Referenzen erhaltet Ihr hier

Über einen Eintrag in mein Gästebuch werde ich mich ebenfalls recht freuen.

 

 

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